- Süden
- Süden Sm std. (9. Jh., Form 12. Jh.), mhd. sunt, sūd; sunden, sūden, ahd. sund, sundan, as. sūđ, adv. sūđan Stammwort. Das Substantiv ist wie die zugehörigen Adverbien früh von den (seefahrenden) Niederländern entlehnt (in der ndd. Form sud seit dem 12. Jh., in der ndl. Form süd seit dem 15. Jh.). Auszugehen ist von g. * sunþa- (usw.) in anord. súđr n., ae. (Adv.) sūþ, afr. sūth, as. sūth Adv., dann ndd. weiter sūd, nndl. zuid. Das Substantiv "Süden" ist überall jünger als die Adverbien ("südwärts, von Süden"). Herkunft umstritten. Da Osten als "Morgenröte", Westen wohl als "Abend, (Sonnenuntergang)" zu erklären ist, leuchtet eine Verbindung mit dem Wort für Sonne am ehesten ein (adverbial: zur Sonne - beim Höchststand - hin, von der Sonne her). Wohl kaum als Gegensatz zu Nord (eigentlich "links/unten") zu * sup- "oben" (l. super, gr. hýper, hypér), da dieses in dieser Form im Germanischen sonst nicht bezeugt ist, und da die abstrakte Bezeichnung für Norden wohl eher davon rührt, daß "Mitternacht" nicht nach einem konkreten Sonnenstand benannt werden kann.✎ Schröder, H. GRM 17 (1929), 421-427;Velten, H. V. JEGP 39 (1940), 443-449. west- und nordgermanisch s. Sonne
Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache. 2013.